Ein Ort für alle Schrauber, Dreher, Clipser, Klopfer, Einpacker, Auspacker, Kontrolleure, Knopfdrücker und so weiter. Ach und für alle, die Henry Ford manchmal umbringen würden, wäre er noch am Leben.

Freitag, 7. Februar 2014

Fahrgemeinschaften

Eigentlich sind sie doch etwas super Günstiges. Sprit sparen und tägliche Gesellschaft sprechen absolut für sich. Aber die Schattenseiten sollten nicht außer Acht gelassen werden. Ich hatte auch ein paar ganz nette Fahrgemeinschaften.

Meine erste Fahrgemeinschaft war eine nette Kollegin, die mich angelernt hat. Sie war ein paar Jahre älter als ich und sie war mir von Anfang an sympathisch. Mit ihr zu fahren war für mich spannend, da ich noch sehr jung und am Anfang meiner „Karriere“ war. Mit super angenehmer, elektronischer Musik fuhren wir einige Monate zusammen. Sie wohnte in der Innenstadt und hatte einen Parkplatz im Hinterhof. Wenn sie fuhr, stellte ich mein Auto dort ab. Doch leider war die Einfahrt extrem eng, dass man bei größeren Autos sogar die Spiegel einklappen musste, um rein zu fahren. Ich hatte zwar damals ein winziges Auto, bekam jedoch ein Mal zur Frühschicht die Augen noch nicht richtig auf und nahm einen kleinen Teil der Mauer mit. Mein Auto... ach lassen wir das.


Fahrgemeinschaft Nummer zwei war einiges älter als ich und hatte kein eigenes Auto. Ich sollte ihn mitnehmen. Er war auch echt nett, doch ab und zu roch ich, warum er wahrscheinlich kein Auto fuhr. Trotzdem war er eine gute Begleitung und hat sich nie beschwert, auch wenn ich waghalsige Überholmanöver startete mit meinem kleinen 60PSer. Immer pünktlich gezahlt hat er auch.


Fahrgemeinschaft Nummer drei war ein junger Bursche, der mir zugewiesen wurde, weil er kein Auto besaß. Er war erst neu in der Firma und wir verstanden uns auf Anhieb. Diese Fahrgemeinschaft ging jedoch auch bald wieder auseinander, weil es uns in andere Firmen verschlug. Wie das eben so ist bei Leiharbeitern.


Nur ein paar Tage fuhr ich mit einer jungen Frau in eine tolle Firma, wo ich es nur drei Wochen ausgehalten habe. Aber das ist eine andere Geschichte.


Meine letzte Fahrgemeinschaft sprach mich direkt so an: „Gut ich hol dich morgen ab.“ Fragen waren ausgeschlossen. Eine ganze Zeit ging alles gut, doch nach und nach wurden die Diskrepanzen zwischen uns immer größer. Unterschiedlicher Musikgeschmack, kalt oder warm, schnell oder langsam. Aus einer anfangs lustigen Fahrt wurde immer mehr ein Horrortrip, bis ich schließlich wieder alleine fahren wollte und das bis heute auch durchgezogen habe.


Fahrgemeinschaften sind zweckmäßig. Man spart Sprit und Geld. Doch grausame Trucker-Weihnacht, Alkoholfahnen, widerliche Duftbäume und winzige Einfahrten haben mir die Zeit ab und zu vermiest.


Fassen wir zusammen:
Vorteile einer Fahrgemeinschaft:
>man spart Geld
>man hat Unterhaltung


Vorteile beim selbst fahren:
>eigene Lieblings-Musik
>eigene Geschwindigkeit, Gerüche, Temperatureinstellung
>eigene Zeiteinteilung


Ihr müsst selbst entscheiden, wen ihr in euer Auto lasst und bei wem ihr mitfahrt. Man kann Glück oder Pech haben. Zur Not gibt es auch öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder oder die Füße. Und was habt ihr Verrücktes mit Fahrgemeinschaften erlebt?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen